Vereinsgeschichte des SSV-Meldorf

Hobbyfischer und andere Wassersportinteressierte gründeten im Frühjahr 1974 den Seesportverein Meldorf. Als damaliges Domizil diente der alte Meldorfer Hafen, in dem die zumeist kleinen und offenen Boote an selbstgebauten Schlengeln festgemacht waren. Der alte Hafen fiel bei Niedrigwasser fast trocken und die Boote lagen dann im “Schiet”. Wenn es mal stürmte, waren die Boote dem “Blanken Hans” schutzlos ausgeliefert und mussten in den Binnenhafen verholen. So bot der alte Hafen immer ein Stück Abenteuer.

Unser Nachbarverein, der bereits seit 1922 bestehende Meldorfer Seglerverein, beherbergte damals nur Segeljachten. Ziel unserer Vereinsgründung war es aber, Gleichgesinnte auch mit motorisierten Wasserfahrzeugen zu vereinigen. Nach einigen gemeinsamen Jahren im alten Hafen näherte sich die Eindeichung der Meldorfer Bucht und die damit verbundene Schließung unseres idyllischen Hafens. 1978 verbrachten wir die meisten größeren Schiffe nach Büsum; auch ein Teil unserer Schlengelanlage wurde dort verankert. Im Sommer 1980 erfolgte dann der Einzug in den Neuen Meldorfer Hafen. Die Mitglieder installierten die 54 Liegeplätze umfassende neue Schlengelanlage und in Eigenleistung wurde auch die Versorgung mit Wasser und Strom hergestellt. Die ersten Boote konnten jetzt festgemacht werden.   

Im August 1984 begannen die Baumaßnahmen für das Vereinsheim mit WC, Duschen usw., danach erfolgte der Bau des Winterlagers für unsere Boote, welches aus Platzmangel schon 1988 nochmals erweitert wurde.                   

Das Aussehen unserer Schiffe hatte sich bis dahin stark verändert. Die ehemals kleinen Boote wurden überwiegend durch Segelboote, Motorsegler und größere Motorboote ersetzt. Im Sommer 1999 wurde dann das 25-jährige Bestehen unseres Vereins groß gefeiert.

Im Jahre 2001 stand ein weiterer Kraftakt ins Haus, nämlich die Erneuerung des Hauptsteges unserer Schlengelanlage. Auch diese Hürde wurde mit viel Einsatz von unseren Mitgliedern mit erheblicher Eigenleistung gemeistert.

Ein Dauerproblem ist die Verschlickung unseres Hafens. Entschlickungsversuche mit einem selbstgebauten Saugbagger scheiterten. Gott sei Dank hat der Hafeneigentümer zwischenzeitlich Baggerungen durchführen lassen und den Hafen einigermaßen befahrbar gehalten.

Durch die im Jahre 2015 erfolgte Schließung des Friedrichskooger Hafens haben sich viele Mitglieder des dortigen SBC unserem Verein angeschlossen und zur Bereicherung unseres Vereinslebens beigetragen. Auch die Versorgung des Vogelwarts der Friedrichskoog vorgelagerten Vogelschutzinsel Trischen geht mittlerweile von uns aus.

Wer rastet, der rostet! Getreu diesem Motto wurde der Erhalt unserer Schlengelanlage im Frühjahr 2020 und 2021 mit dem Austausch der maroden stählernen Ausleger gegen solche aus Aluminium sichergestellt. Damit besteht unsere Anlage nun zu ca. 80% aus langlebigem Aluminium. Der „Anstoß“ für diese Maßnahme war aber eher unerfreulich: Eine Windhose hatte im Sommer 2018 erhebliche Schäden an unserer Anlage und auch an einigen Booten angerichtet! Dann ist auch noch unser Vereinsheim „so nebenbei“ durch den Austausch der 36 Jahre alten Fenster energetisch auf den neuesten Stand gebracht worden. Beide Maßnahmen konnten nur durch erhebliche öffentliche Fördermittel und den unermütlichen Einsatz unserer Mitglieder realisiert werden. Vielen Dank dafür! Bis zum 50-jährigen Vereinsjubiläum 2024 soll die Schlengelanlage vollständig saniert und die Zukunft des SSV auf sichere Füße gestellt sein.

Nun beherbergt unser Verein mit seinen knapp 130 Mitgliedern Segelboote, Motorboote, Motorsegler und eine stattliche Anzahl von kleinen Hobby-Krabbenkuttern.   

  

Peter Paulsen